Die Entwicklung virtueller Events

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Tony E. Kula (Geschäftsführer) / Juli 2019 / Virtuelle Events

Für Menschen auf der ganzen Welt, von Amerika bis in die Antarktis und überall dazwischen, trifft eines immer zu: Wir streben nach Verbindung. Nichts geht über das Teilen von Erfahrungen mit einer Gruppe Gleichgesinnter.

Auf professioneller Ebene geschieht dies seit jeher bei realen Treffen. Die ersten „Handelsmessen“ lassen sich bis zu den frühen Basaren des Orients zurückverfolgen, auf denen die Händler ihre Waren stets aggressiv kauften und verkauften. (Gott sei Dank hat sich die Veranstaltungsindustrie seitdem vom Tauschhandel auf dem Messegelände weiterentwickelt!)

Seit Jahrhunderten wurden Verbindungen bei realen Veranstaltungen geknüpft. Doch in den letzten Jahrzehnten hat die Technologie Grenzen überschritten, um dieselbe Art der Verbindung über Entfernungen hinweg zu schaffen: Durch die wundervolle Welt der virtuellen Events. Von vertraulichen, in Echtzeit übertragenen Konferenzen bis hin zu riesigen hybriden Events können Menschen weltweit nun am selben Ereignis teilnehmen, obwohl sie tausende Meilen voneinander entfernt sind.

Ich bin seit über 25 Jahren in der digitalen Kommunikationsbranche tätig. Seit Beginn meiner Laufbahn in den frühen 1990er-Jahren habe ich gesehen, wie sich die Hauptform der Kommunikation Jahrzehnt um Jahrzehnt – vom Festnetz über die Mobiltelefone – bis hin zum Internet entwickelte. Und in den 2020-er Jahren wird es nicht anders sein.

Wenn Sie also Marketingfachkraft bei einem internationalen Unternehmen sind, wie können Sie Aufmerksamkeit erregen in der sich heute ständig verändernden Umgebung? Wohin genau wollen wir steuern? Um richtig zu verstehen, wohin wir gehen, müssen wir uns zunächst ansehen, woher wir kommen. Wenn wir die Vergangenheit verstehen, können wir die Zukunft hoffentlich so gestalten, wie wir das möchten.
 

Ohren, Augen und Erfahrungen

Starten wir mit einer Definition: Für mich ist ein „virtuelles Event“ alles, was Menschen zusammenbringt, die sich nicht im selben Raum aufhalten. Wann also begannen diese Events? Mit dem Aufkommen der Digitaltechnologie in den frühen 1990er-Jahren. Bevor die Event-Teilnehmer einander virtuell „sehen“ konnten, mussten sie sich zunächst „hören“. Unser erstes virtuelles Event-Medium? Telekonferenzen.

Damals lösten Telekonferenzen ein brennendes Problem der Marketingleute: Die Gewinnung von Stakeholdern außerhalb ihrer Region im richtigen Umfang. Anstatt die Leute eins zu eins anzurufen, konnten die Redner über ihre Telefone zu Gruppen aus dutzenden oder gar hunderten von Menschen sprechen. Kunden mit verschiedenen Hintergründen konnten sich alle mit Ihrer Marke verbinden und dasselbe Hörerlebnis teilen.

Telekonferenzen zeigen uns einen Trend in der digitalen Kommunikation: bessere Technologie = mehr Zuhörer zu günstigeren Preisen. Es hat sich als untragbar erwiesen, mehrere Stakeholder gleichzeitig aus der Ferne zu kontaktieren, und damals waren Telekonferenzen noch ein Luxusservice. Doch heute denken wir nicht zweimal darüber nach, bevor wir uns in eine Zoom-Konferenz einwählen. Wie ich später noch ausführen werde, ist dies nicht das letzte Mal, dass wir erleben, wie sich ein großer Trend totläuft.

Es dauerte nicht lange, bis Audio auch Einzug in reale Events hielt: Wenn die Teilnehmer das Messegelände erkundeten, bekamen sie Kopfhörer, über die sie Informationen zu einer bestimmten Marke oder zu einem bestimmten Produkt erhielten, auch wenn sie meilenweit vom Stand selbst entfernt waren.

Dies ist eine Urform eines Eventmodells, das heute seinen Siegeszug feiert: Hybride Events. Dabei wird ein reales Event digital unterstützt, sodass Fernteilnehmer ein ähnliches Event erleben können, ganz gleich, wo auf der Welt sie sich gerade befinden.

Doch zurück zu unserer Geschichte. Als sich die Technologie verbesserte, hatten die Teilnehmer nun Computer, mit denen sie die Events über Videokonferenzen in Echtzeit verbreiten konnten. 1997 bereits leitete ich eines der weltweit ersten Video-Events: Global24. Menschen auf der ganzen Welt wählten sich ein, um zu sehen, wie Redner wie der Präsident der Europäischen Zentralbank ihre Richtlinien erörterten. Für mich war es ein echtes Fenster, um zu sehen, was möglich ist, wenn Menschen virtuell zusammenkommen.

Hier kam dasselbe Prinzip wie bei den Telekonferenzen zur Anwendung: Der Zugang zu virtuellen Events wurde erleichtert. Als sich die Bandbreite erhöhte, verbesserte sich auch die Kapazität, sodass die Technologie in die Hände der Massen gelangte. Und das ist der große Trend, der uns dorthin geführt hat, wo wir heute stehen. Wenn wir das wissen, wohin genau gehen wir heute?

 

Die digitale Revolution

Da die Technologie den Zugang verbessert, können die Kunden über eine größere Palette an Touchpoints an den Events teilnehmen als jemals zuvor. AR, VR, Tablets, Kopfhörer und Co. machen es schwer, unvergessliche Erlebnisse zu verpassen.

Und das Modell der hybriden Events wird jeden Tag mehr ein gängiger Begriff. Sie haben vielleicht selbst schon an einem teilgenommen, ohne es zu merken! Denken Sie an den internationalen Frauentag: Gruppen treffen sich real und marschieren auf der ganzen Welt, aber Sie können die Übertragungen ihrer Reden auch in Echtzeit auf ihrer Website verfolgen. Alle Teilnehmenden fühlen sich als Teil von etwas, das größer ist als sie selbst.

Marketingfachleute haben auch die Möglichkeit, Kunden über einen frischen neuen Marketingkanal zu kontaktieren: Digitale Events. So wird eine ganze Ausstellungsfläche online geschaffen, und die Teilnehmer können überall auf der Welt in dieses Erlebnis eintauchen.

Sie sind nicht so teuer wie reale Events und daher wesentlich nachhaltiger. Sie sind für die Teilnehmer auch weniger stressig: Sie müssen sich nicht mit Verkehr, Menschenmassen oder Warteschlangen herumplagen. Sie können bequem von zuhause aus an den Events teilnehmen, und dies sogar im Schlafanzug! (Und ja, digitale Events sind genau das, was wir bei MEETYOO machen.)

Doch genug über die Gegenwart. Was ist mit morgen?

Die Technologie bringt uns näher zusammen als jemals zuvor. Noch vor 20 Jahren wäre es unvorstellbar gewesen, eine gesamte Konferenz auf Ihrem Computer zu replizieren. Heute ist das eine sehr reale Möglichkeit.

Wie ich bereits eingangs sagte, streben die Menschen seit jeher danach, sich zu verbinden. Dies ist ein wesentlicher Teil unseres Seins. Ich prognostiziere, dass dies beim erfolgreichen Marketing von morgen im Vordergrund stehen wird, wenn neue Wege geschaffen werden, damit sich Menschen sinnvoll miteinander vernetzen können.

Technologien auf Kosten von Beziehungen einzusetzen, um effizienter zu werden, ist eine schlechte Strategie. Nur weil Sie heute schneller mit Menschen in Kontakt treten können, bedeutet das nicht, dass Sie es tun müssen. Die Menschen kaufen Marken, denen sie vertrauen, d.h., sich echte Zeit zu nehmen, um mit Ihren Kunden in Verbindung zu treten, ist ein authentischer, ansprechender Weg.

Der Aufbau einer echten Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kunden entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Unabhängig davon, ob es sich um ein hybrides Event mit Video oder nur über Telefon handelt, behandeln Sie Ihre virtuellen Zuhörer stets mit demselben Respekt, den Sie auch Menschen im selben Raum entgegenbringen, wenn Sie Ihre Hände schütteln.

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